Strafanzeige wegen häuslicher Gewalt. Vorladung, Anklageschrift, Strafbefehl – bundesweite Strafanzeige
Im Rahmen von Partnerschaften und Beziehungen kann es zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen kommen. Gründe für häusliche Gewalt sind verschieden und gewiss nicht pauschal zu erklären.
Sie hatten einen Polizeieinsatz in Ihren vier Wänden und es wurde Strafanzeige gegen Sie erstattet? Sie wurden der Wohnung verwiesen und wurden mit einem Rückkehrverbot belegt? Sie haben eine polizeiliche Vorladung zur Beschuldigtenvernehmung oder eine Anklageschrift erhalten? Nehmen Sie bei dem Vorwurf der häuslichen Gewalt frühzeitig Kontakt mit einem Anwalt auf.
Strafanzeige und Vorladung zur Beschuldigtenvernehmung bei Fällen häuslicher Gewalt. Welche Strafe kann auf mich zukommen und wie komme ich in Kontakt zu einem Anwalt?
Kommt es zu einem Polizeieinsatz wegen des Verdachts häuslicher Gewalt, geht dies häufig mit der Erstattung einer Strafanzeige einher. Die Polizei wird vor Ort die Geschädigte / den Geschädigten sowie den Täter / die Täterin befragen. Mithin versucht die Polizei vor Ort den Sachverhalt zu ermitteln. Die Polizei stellt in vielen Fällen vor Ort eine sogenannte Gefahrenprognose. – Ist also zu erwarten, dass es in Zukunft zu weiteren verbalen, als auch körperlichen Vorfällen kommen wird? In den meisten Fällen wird dann gegen den Täter / die Täterin eine Wohnungsverweisung mit Rückkehrverbot ausgesprochen. In den Regel wird unter Androhung eines Zwangsgeld ein mehrtägiges Rückkehrverbot erteilt.
Wie kann ich mich strafbar machen?
Die Auseinandersetzungen in den eigenen vier Wänden und / oder in denen des Lebenspartners oder der Lebenspartnerin können so unterschiedlich ablaufen, wie auch die Paar- bzw. Beziehungskonstellationen unterschiedlich sein können.
Beleidigung, § 185 StGB
185 Strafgesetzbuch versteht unter einer Beleidigung die vorsätzliche Ehrverletzung. Dies ist eine Kundgabe von Nichtachtung und oder Missachtung die sich gegen die Ehre des Betroffenen richtet. Bloße Unhöflichkeiten oder Taktlosigkeiten fallen nicht unter den Straftatbestand der Beleidigung.
Was habe ich für eine Strafe zu erwarten?
Die Beleidigung wird mit Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr bestraft. Bei einer tätlichen Beleidigung (wenn also auch noch unmittelbar körperlich auf das Opfer eingewirkt wird und damit die Missachtung zum Ausdruck kommen soll), kann eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren ausgesprochen werden. Die Tätlichkeit ist eine geringfügige Einwirkung auf den Körper (ohne Schädigung der Gesundheit) und ist unterhalb der Schwelle zu einer einfachen Körperverletzung anzusiedeln. Beispiele für eine tätliche Beleidigung sind: Anspucken, Haare abschneiden oder ein Glas Bier über den Kopf gießen.
Die Beleidigung ist ein sogenanntes Antragsdelikt. Das bedeutet, dass die Person, gegen die die Beleidigung gerichtet war, form- und fristgerecht Strafantrag gegen den Täter stellen muss. Andernfalls wird der Straftatbestand der Beleidigung nur dann durch die Staatsanwaltschaft verfolgt, wenn das sogenannte öffentliche Interesse an der Strafverfolgung bejaht wird.
Bedrohung, § 241 StGB
Eine Bedrohung begeht, wer einen Menschen mit der Begehung eines gegen ihn oder eine ihn nahestehende Person gerichteten Verbrechens bedroht. Zum Beispiel im Rahmen einer verbalen oder körperlichen Auseinandersetzung das Opfer mit dem Tode bedroht. Hinzukommen muss, dass das Opfer diese Drohung auch für Ernst hält.
Wie kann ich für Bedrohung bestraft werden?
Mit Freiheitsstrafe bis einem Jahr oder Geldstrafe können Sie bestraft werden.
Körperverletzung, § 242 StGB
Körperverletzung, ist eine körperliche Misshandlung oder Gesundheitsbeschädigung einer anderen Person. Körperliche Misshandlung ist jede Substanzbeeinträchtigung des Körpers und jede üble, unangemessene Behandeln, die entweder das körperliche Wohlbefinden oder die körperliche Unversehrtheit nicht nur unerheblich beeinträchtigt. Eine Gesundheitsbeschädigung ist ein Hervorrufen oder Steigern eines, wenn auch nur vorübergehenden pathologischen (krankhaften) Zustandes. Bloßes Anspucken stellt bspw. keine Körperverletzung dar.
Wann werde ich wegen Körperverletzung bestraft?
Vorsätzliche Körperverletzung:
Wenn Sie eine andere Person körperlich misshandeln oder an der Gesundheit schädigen.
Fahrlässige Körperverletzung:
Wenn Sie durch Fahrlässigkeit die Körperverletzung einer anderen Person verursachen.
Gefährliche Körperverletzung:
Wenn Sie die Körperverletzung durch Beibringung von Gift oder anderen gesundheitsschädlichen Stoffen, mittels einer Waffe oder eines anderen gefährlichen Werkzeugs, mittels eines hinterlistigen Überfalls, mit einem anderen Beteiligten gemeinschaftlich oder, mittels einer das Leben gefährdenden Behandlung begehen.
Schwere Körperverletzung
Wenn die Körperverletzung zur Folge hat, dass die verletzte Person das Sehvermögen auf einem Auge oder beiden Augen, das Gehör, das Sprechvermögen oder die Fortpflanzungsfähigkeit verliert, ein wichtiges Glied des Körpers verliert oder dauernd nicht mehr gebrauchen kann oder in erheblicher Weise dauernd entstellt wird oder in Siechtum, Lähmung oder geistige Krankheit oder Behinderung verfällt.
sexuelle Nötigung / Vergewaltigung, § 177 StGB
Im Rahmen von Strafanzeigen bei häuslicher Gewalt wird sehr häufig im Bereich von sexueller Nötigung / Vergewaltigung ermitteln. Sollte in Ihrem Fall der Vorwurf der sexuellen Nötigung im Raum stehen, nehmen Sie bitte frühzeitig und umgehend Kontakt mit uns auf.